Seniorenhockey

FIH setzt auf die starke Entwicklung des Masters-Hockey

Der Münchner Peter Child erhielt das "Diploma of Merit" des Weltverbandes

 

Der Münchner Peter Child (l.) erhielt das Diploma of Merit der FIH für seine jahrelangen Verdienste um das internationale Masters-Hockey.

19.11.2014 - Der Anfang November in Marrakesch/Marokko zu Ende gegangene Kongress des Welthockeyverbandes FIH, der alle zwei Jahre stattfindet, hat in mehrfacher Hinsicht erneut gezeigt, dass unser Weltverband den positiven Entwicklungen in den für unsere Altersgruppe geschaffenen Gremien für das Masters Hockey IMHA (Altersgruppen 35+ bis 55+ Jahre) und Grand Masters Hockey WGMA (Altersgruppen 60+ bis 75+ Jahre) nicht nur Rechnung trägt, sondern darüber hinaus auch bereit ist, eingeleitete Maßnahmen zur Förderung unserer Aktivitäten in positiver Weise zu begleiten.

Erstmals auf einem FIH Kongress, für den extra eine separate Website unter dem Titel "Hockey Revolution" (www.hockey-revolution.com) eingerichtet wurde, hatten die neuen Präsidenten von IMHA, Glenn Paton (Schottland), und WGMA, Wim van Noortwijk (Holland), die Gelegenheit, in einer gemeinsamen Präsentation Ziele und Maßnahmen ihrer Aktivitäten darzustellen; dies allein zeigt schon die gesteigerte Wertschätzung, die das Masters-Hockey innerhalb der FIH genießt.

FIH Präsident Leandro Negre lobte die Arbeit beider Organisationen während der vergangenen Dekade, und bestätigte, dass Masters Hockey eine wichtige Rolle in den Plänen des FIH spielt, Hockey in den kommenden zehn Jahren weltweit attraktiv zu machen, besonders mit Hilfe der Medien. Es ist das Ziel des internationalen Masters Hockey, innerhalb der FIH-Zielsetzung, Hockey von der "Wiege bis zur Bahre" spielen zu können, entsprechende Angebote zu unterbreiten, damit die aus dem Aktivenbereich ausscheidenden Spieler auch weiterhin ihrem Sport nachgehen können.

Hier ist eine enge Kooperation von FIH, nationalen Verbänden (bei uns der DHB) bis hin zu speziell zur Entwicklung und Vertretung des Masters-Hockey geschaffenen Vereinigungen (bei uns German Masters Hockey und Team Germany Ü60) notwendig. Dass man international auf einem guten Weg ist, zeigt die gerade in den letzten Jahren stark gestiegene Anzahl nationaler Verbände, die in einer oder mehreren Altersgruppen an internationalen Meisterschaften beteiligt sind. Deutschland gehört neben Australien, England und Holland zu den vier von insgesamt 28 nationalen Verbänden, die im Masters-Hockey in jeder Altersgruppe mit einer Mannschaft antreten kann.

Damit wir in Deutschland auch in der Zukunft mit den internationalen Wettbewerbern erfolgreich mithalten können, muss es uns gelingen, eine stetig wachsende Zahl von Aktiven für unser Masters Hockey zu interessieren. Eine ganz wichtige Voraussetzung dabei ist die Schaffung von Spielmöglichkeiten in überschaubarer Entfernung, weil dies mit zunehmenden Alter den Vereinen nicht mehr gelingen kann. Dies zu organiseren, müsste - neben unseren eigenen Aktivitäten - zu einer Kernkompetenz des DHB werden.

Welche Erwartungen damit in der FIH geknüpft werden, kam in der Präsentation unter dem Motto "Future Development" zum Ausdruck. Empfehlungen für die nationalen Verbände sind u.a.: Nur durch eine Erweiterung des Spielbetriebs wird es gelingen, dass auch aus Deutschland zukünftig wieder Weltmeistermannschaften kommen werden, so wie es zuletzt bis 2006 bei jeder Weltmeisterschaft der Fall war. Wir sind froh und stolz, dass es aber dennoch nach so langer Zeit in diesem Jahr der deutschen Ü50-Mannschaft in Rotterdam gelungen ist, an diese Tradition anzuknüpfen. Mit dem Weltmeistertitel hat diese Mannschaft mitgeholfen, die Erfolgsserie des deutschen Hockey zu verlängern.

Der FIH legt darüber hinaus auch Wert darauf, dass die im männlichen Bereich entwickelten Aktivitäten auch eine entsprechende Parallele im weiblichen Bereich finden; im Damenhockey in den Altersgruppen 35+ bis 70+ ist in Deutschland noch ganz viel Luft nach oben. Die Vorteile eines erweiterten Angebots im Masters-Hockey sind vielfältig. Spieler bleiben ihrem Sport länger erhalten und wandern nicht ab z.B. zum Golf. Junge Spieler können von den Erfahrungen der "alten Hasen" profitieren. Vereine und Verbände partizipieren an deren Beiträgen über noch viele weitere Jahre.

Masters- und Grand-Masters-Spieler könnten zu einer Zielgruppe neuer Sponsoren werden. In Anerkennung der für die Entwicklung des internationalen Masters-Hockey geleisteten Arbeit hat der FIH-Kongress auch die Leistungen einiger Protagonisten gewürdigt: Ben Rea (IMHA) und Peter Child (WGMA) erhielten aus der Hand seiner Majestät Prinz Abdullah Schah von Malaysia das "Diploma of Merit", mit dem die Verdienste der beiden Ausgezeichneten um ihre langjährige Arbeit für Masters Hockey gewürdigt werden sollten.

Peter Child, geboren in England und seit über 40 Jahre in München lebend, wo er für den MSC München noch heute aktiv ist, war im Jahr 2002 Gründungsmitglied und ab 2004 bis 2014 Präsident der WGMA World Grand Masters Association; beginnend im Jahr 2000 bis heute war er aktives Mitglied in den deutschen Auswahlmannschaften von Team Germany Ü60.

Gestützt auf den Willen der FIH, das Masters-Hockey zu fördern, sollten nun aber auch alle Beteiligten - Spieler, Vereine, Verbände - verstärkten Einsatz zeigen, auf dem Wege von der "Wiege bis zur Bahre" - an einem gemeinsamen Strang zu ziehen.

Dr. Albert-Hugo Stinnes, Ehrenpräsident Team Germany Ü60

 
29. März 2024
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