Hockey in England MA des Mariendorfer HC zu Besuch beim Leicester HC

05.07.2009 - Den ersten Kontakt zum Leicester HC bekamen die Mädchen des Mariendorfer HC aus Berlin auf der 2. International Girls Challenge 2006 in Essen. Und schon kurze Zeit darauf erfolgte die Einladung nach England. Gemeinsam mit dem Club Raffelberg besuchte der MHC im Jahr 2007 den Leicester HC. Daraus entwickelte sich eine herzliche, länderübergreifende Freundschaft, die bis heute anhält. Über die erneute Einladung nach Leicester haben sich die Mädchen A des MHC natürlich sehr gefreut. Und am 26.06.2009 um 9:35 Uhr war es soweit. Der Flieger hob in Berlin-Schönefeld mit 15 berliner Mädchen an Board ab, um 2 Stunden später in London-Stansted wieder zu landen. Dort warteten bereits die Bremer Mädels und die zahlreich mitgereisten Eltern des Club zur Vahr auf den MHC. Der weitere Transfer mit dem Bus nach Leicester wurde gemeinsam bestritten. Wobei den 15 berliner Mädels die Ehre zum Teil wurde, mit dem neuen klimatisierten Vereinsbus der 1. Damen des Leicester HC fahren zu dürfen.

Nach 1,5 Stunden Fahrt machte man den von den Mädels heiß ersehnten, leider aber viel zu kurz geratenen Zwischenstopp zum Shoppen im Fosse Park. Danach ging es direkt weiter zum Clubgelände auf dem Grundstück der Leicester Grammar School, wo man um 15:00 Uhr englischer Zeit bereits im Schwimmbad der Schule vom Life Guard erwartet wurde. Der Spaß im Wasser war eine willkommene Abwechslung nach der Anreise. Schnell teilte sich die Mannschaft im Wasser in zwei Gruppen, um Wasserball zu spielen, was mit viel Gegacker und Spaß verbunden war.

Bevor es dann ins Pub zum Abendessen ging, hatte man noch etwas Zeit, um das tolle Gelände der Privatschule zu erkunden. Neben der Sport-, Schwimm- und Fitnesshalle liegen die zwei Hockeyplätze, mehrere Tenniscourts, eine Übungsanlage für Cricket sowie mehrere Cricketfelder. Auch das dazugehörige, neue Clubhaus ist wirklich beeindruckend.

Nach einem 10-minütigem Fußmarsch erreichte der MHC um 17:30 Uhr den Pub „Horse and Hounds“, wo gemeinsam mit den Bremern und vielen Mädels und Eltern vom Leicester HC gegessen wurde. Hier fielen auch die Hemmungen und unsere kontaktfreudigen Mädels trauten sich, ihr Schulenglisch mal auszuprobieren – mit Erfolg. Höhepunkt des Abends war ein von den Gastgebern spendierter wirklich riesiger Eisbecher, der gemeinsam von den englischen und deutschen Mädels vernichtet wurde. Doch auch dieser schöne Abend musste einmal enden. Und so brachte der Busfahrer Lawson die Berlinerinnen mit dem Mannschaftsbus zur Gastfamilie, wo man im Garten zeltete.

Doch dort erwartete die Mädchen nicht nur eine ganz tolle und super nette Familie (Mandy, Tim und die Töchter Grace und Rosie), sondern auch noch zwei Hunde, drei Hühner und ein riesiger Garten mit Trampolin und Seilbahn. Das hier und jetzt noch nicht an schlafen zu denken war, kann wahrscheinlich jeder nachvollziehen. Mandy und Tim ließen es an nichts mangeln. Gästebetten, Taschenlampen, Snacks, Getränke, ja selbst die nassen Handtücher vom Schwimmen landeten im Wäschetrockner. Grace und Rosie amüsierten sich nur allzu prächtig mit den Mädels im Garten.

Pünktlich um 9:15 Uhr fuhr man am nächsten Morgen mit dem Bus ab, da um 9:30 Uhr im Clubhaus gemeinsam gefrühstückt wurde. Anschließend stand die Mannschafts-Besprechung für das erste Spiel um 11:30 Uhr gegen Ashby HC auf dem Plan. Das Spiel wurde beim Stand von 10:0 für den MHC, 17 Minuten vor dem Ende der Spielzeit, per „sudden deth“ abgebrochen. Das zweite und letzte Spiel des Tages gegen unseren Gastgeber Leicester HC gewann man mit 7:0. Zur Freude der englischen Mädchen übergab man vor dem Spiel die mitgebrachten Gastgeschenke (extra angefertigte T-Shirts und Schlüsselbänder) als Zeichen der Freundschaft zwischen beiden Clubs.

Da auch Cricket mit einem Schläger und Ball gespielt wird, musste dass natürlich von den deutschen Mädchen nach dem Duschen auch ausprobiert werden. So versuchten die englischen Girls den Berlinerinnen das Cricketspielen beizubringen. Dabei zeigte sich, dass die hockeytechnischen Vorkenntnisse nicht gerade zum Nachteil gereichten. Am Abend hatte die Schulband M48 ihren Auftritt im Clubhaus und die Berlinerinnen „rockten das Haus“. Etwas unglücklich lief hingegen die Tombola. Alle Gewinne gingen fast ausschließlich an die englischen Teams. Defizite, an denen die deutschen Mädels noch arbeiten müssen. Um 21:00 Uhr war dann Schluss, da am nächsten Morgen das schwerste Spiel dieses Turniers bevor stand.

Bei Tim und Mandy wieder angekommen, überlegte unsere Teammanagerin Beate mit den Gastgebern Tim und Mandy gemeinsam, wie man die Mädels denn nun ins Bett bekommen sollte – man hatte einfach keinen Plan. Tim spielte stattdessen mit einigen Cricket im Garten, andere tobten mit den Hunden, sprangen auf dem Trampolin umher, spielten Verstecken mit Grace und andere saßen in der Küche und unterhielten sich mit Mandy - selbstverständlich auf Englisch. Wie sollte da nur Ruhe einkehren??? Um 22:00 Uhr zog Beate dann die Notbremse und schickte alle zum Fertigmachen für die Nacht in die Bäder. Während das eine Zelt sehr schnell ruhig war, dauerte es bei dem anderen Zelt noch etwas länger bis das Gegacker verstummte.

Um 7:15 Uhr war die Nacht vorbei und die in der riesigen Garage untergebrachten Koffer, mussten fertig gepackt werden. Um 8:15 Uhr nahm man wiederum das für einige der Mädels doch sehr gewöhnungsbedürftig Frühstück im Clubhaus ein. Das nun anstehende Spiel gegen Club zur Vahr Bremen war ein, von beiden Seiten, sehr umkämpftes Spiel mit Siegchancen für beide Mannschaften. Letztlich hat jedoch Club zur Vahr das Spiel mit 2:1 für sich entscheiden können. Somit ging der Turniersieg an Bremen, obwohl auch das letzte und verkürzte Spiel gegen Beeston HC mit 5:0 gewonnen werden konnte.

Gewonnen haben die Mädchen vom Mariendorfer HC trotzdem und zwar viele neue positive Eindrücke von England, den unterschiedlichen Hockey- und Schulsystemen und wertvolle neue Freundschaften zum Leicester HC. Für das nächste Jahr laufen bereits die Planungen für ein erneutes Wiedersehen.

Beate Kober