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Unter die Räder gekommen – aber mit erhobenem Haupt

Deutsches Team verliert das Makkabiade-Halbfinale / Nun um Platz 3

Das tore-mäßige Resultat geht einem nur schwer über die Lippen – bzw. in die Tastatur – und es spiegelt den tatsächlichen Spielverlauf auch nicht korrekt wieder. Das 2:7 tat weh, umso mehr, weil die deutsche Mannschaft wieder aufopferungsvoll gekämpft hatte und den Spielausgang lange offen hielt. Nachdem die US-Damen bereits in der 3. Spielminute in Führung gegangen waren, sah es schon früh so aus, wie es dann doch später kommen sollte.

Aber zunächst zeigten die deutschen Damen auf ihrem Makkabiade-Turnier genau das, was sie immer gezeigt hatten: Sie ließen nicht eine einzige Minute den Kopf hängen. Immer wieder wurde der Ball über Dinah Landshut und Rebecca Landshut oder Leah Weiß nach vorne getrieben und gefährlich vor das Tor der Nordamerikanerinnen getragen. Und schon in der 7. Minute glichen Rüdiger Hänels Spielerinnen durch ein wunderschönes, von Rebecca Landshut „unter’s Dach“ geschossenes Tor zum 1:1 aus.

Die abermalige Führung der Amerikanerinnen zum 2:1 (18.) konnte die tolle Moral der deutschen Mannschaft wieder nicht brechen, der Ausgleichstreffer wollte aber vor der Pause nicht mehr fallen. Unmittelbar nach der Pause aber waren es dann doch die US-Girls, die zum 3:1 nachlegten (37.) und den Vorsprung in der 47. sogar noch ausbauten. Wichtig ist zu betonen, dass das deutsche Team große Spielanteile besaß. Dennoch war gegen die starken und in der 2. Hälfte sehr konsequent zur Werke gehenden Amerikanerinnen nichts zu holen.

Nachdem noch einmal Hoffnung aufflackerte, als Rebecca Landshut einen 7m zum 2:4 verwandelt hatte (51.), machten die Amerikanerinnen in den Minuten 56, 59 und 63 endgültig „den Sack zu“. Die USA waren auch im zweiten Spiel ein nicht zu bezwingender Gegner, dem trotz aufopfernder Gegenwehr nicht beizukommen war. Es spricht für die tolle Moral der Mannschaft, dass sie sich trotz der hohen Niederlage nach dem Spiel beim Publikum mit einer Laola-Welle bedankte und zum Plausch mit Fans und Familien an die kleine Tribüne kam.

Und sie konnte das Spielfeld auch in der Tat mit erhobenem Haupte verlassen, denn wie immer hatte sich jede einzelne Spielerin voll reingehängt. Nach der ebenfalls hohen 6:0-Niederlage der Australier gegen Holland kommt der morgige Gegner des deutschen Teams aus dem 5. Kontinent. Eine sicher knifflige, aber – mit etwas Glück – auch lösbare Aufgabe. Bei der Makkabiade in Israel 2009 stehen die jüdischen Vertreter Deutschlands im kleinen Finale. Wer hätte das vorher gedacht?

Markus Grobecker

 

Finale: Holland - USA

"Kleines" Finale: Australien - Deutschland

 
20. Mai 2024
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