Hockey Nachrichten

"Den Vereinen Hilfestellung bieten, hinhören und Wünsche begleiten!"

Stephan Boness ist seit Kurzem neuer Präsident des Schleswig-Holsteinischen Verbandes

 

27.10.2014 - Über die Holsteiner wird gesagt, dass sie erdverbunden und standhaft sind. Diese Eigenschaften findet man bei Stephan Boness, und die kommen ihm in seinem neuen Ehrenamt sehr gut zu Pass. Der 55-jährige Kieler, der heute in Lübeck lebt und arbeitet, ist seit wenigen Monaten Präsident des Schleswig-Holsteinischen Hockey-Verbandes.

Boness, der selbst immer noch in den Kieler Senioren spielt und gerade mit der deutschen Ü55 bei der WM in den Niederlanden nur knapp eine Medaille verpasste, wusste was da auf ihn zukommt. Seit Kindertagen ist er Mitglied beim 1. Kieler HTC und auch schon fast vier Jahrzehnte bei Phönix. Der Hockeysport im nördlichsten Bundesland ist dem Vater eines 26-jährigen Sohnes also alles andere als fremd.

Bevor er nun das Amt des Landesverbandspräsidenten übernahm, das Vorgänger Jürgen Joost im Frühjahr aufgab, war Stephan Boness drei Jahre lang Schiedsrichterkoordinator im SHHV. „Ich bin von mehreren Seiten angesprochen worden, ob ich mich nicht für dieses Amt zur Verfügung stellen könnte“, erinnert sich der gelernte Kaufmann, der heute als Leiter für Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising für eine große gemeinnützige Einrichtung in der Marzipanstadt arbeitet. „Da mein Chef selbst ein alter Hockeyspieler ist und sofort signalisiert hat, dass ich seine volle Unterstützung habe, wenn ich diese Position im SHHV übernehme, habe ich nach ein paar schlaflosen Nächten meinen Hut in den Ring geworfen.“

Was folgte, war eine klare Analyse des schleswig-holsteinischen Hockeys. Boness hatte den Draht zur Hockeyfamilie in Schleswig-Holstein nie verloren, auch als es ihn nach dem Studium in die Ferne zog. Unter anderem arbeitete er für Siemens im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, spielte damals beim ASV München, danach auch beim ATV Leipzig und bei SW Neuss. Der neue SHHV-Präsident hat dadurch ein großes Netzwerk in Hockey-Deutschland, das ihm nun helfen soll, seinen Landesverband nach vorn zu bringen.

Dass die Hockey-Situation zwischen Nord- und Ostsee nicht einfach ist, war dem 55-Jährigen bewusst:

„Als Flächenland haben wir vor allem Probleme mit der Infrastruktur. Und nicht genug Mitglieder. Von den 19 Vereinen, die es auf dem Papier gibt, sind nur noch acht bis neun in den Erwachsenen- und Jugendaltersklassen wirklich aktiv“, erklärt Boness. Der Kommunikationsfachmann hat sich selbst und dem Verband kleine Schritte verordnet. Den Vereinen Hilfestellung zu bieten, wo es geht, hinzuhören, Wünsche zu begleiten – das steht im Vordergrund. „Im Vorstand haben wir zum Glück Kontinuität und Motivation, sind gut aufgestellt, haben eine tolle, engagierte Jugendwartin!“

Das Motto für die Arbeit mit den Vereinen des nördlichsten Bundeslandes hat Stephan Boness von einem alten SPD-Wahlkampfmotto entliehen: „Miteinander reden, aufeinander hören, gemeinsam handeln!“ Er selbst sieht die Vereine als Motor der zukünftigen Entwicklung, will sich selbst dabei gern als Katalysator und – wo nötig – Flaggschiff einsetzen.

Dass der Senioren-Nationalspieler dabei alle Facetten im Blick hat, durfte die Jugendauswahl beim Franz-Schmitz-Pokal in Hannover erfahren, als sie mit großen Augen hörten, wer da mitgefahren war und ihnen nun eine Motivationsrede hielt. Über Eltern seines Vereins erfuhr Boness später, dass es kräftig Eindruck gemacht habe, dass er den Kids erzählt hatte, wenn bei der Nationalmannschaft Angela Merkel in die Kabine käme, wäre er halt jetzt so etwas wie ihre Angela Merkel.

Ziel sei es, als einer von 16 Landesverbänden des DHB auf Augenhöhe agieren zu können. Dazu gehöre auch die Mitarbeit in den Gremien. „Ich würde mir wünschen, dass es dabei nicht nur um meine Präsenz geht, sondern auch andere aus unserem Landesverband sich engagieren werden.“ Boness ist sich bewusst, dass sein Verband sich nur mit den besagten kleinen Schritten weiterentwickeln könne. „Mir ging es jetzt erstmal darum, hier im Verband ein Gefühl füreinander zu entwickeln, um gemeinsam besser zu werden. Rückschläge gehören dabei mit dazu – damit muss man umgehen können!“

 
29. März 2024
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