VereinsService

"Viele Ideen mitgenommen und weiß, wie ich diese strukturiert angehen kann!"

Bericht von der DHB-Regionalkonferenz in Hamburg

Das Team der DHB-Sportentwicklung: Jan Fischedick, Maren Boye und Linda Sandkaulen.

 

16.06.2015 - „Am Anfang war ich unsicher, aber nun ist mir vieles klar geworden. Ich habe viele Ideen mitgenommen und weiß nun auch, wie ich diese strukturiert angehen kann.“ (P. Neumann, Rahlstedter HC). Aktuelle Vereinsentwicklungsthemen, wie Mitgliedererhalt-und gewinnung, Engagementkultur im Verein oder G8 und Ganztagsschule standen unter anderem auf der Agenda der DHB-Regionalkonferenz in Hamburg. Die Veranstaltung ist ein Service der DHB-Sportentwicklung und richtet sich an alle Funktionsträger der Hockeyvereine und Interessierte, engagierte Personen aus den Clubs.

Unter den Teilnehmern aus unterschiedlichen Vereinen Norddeutschlands und Berlin zeigten sich mit der Vorstellung vermehrt die gleichen Interessensgebiete und Brennpunktthemen. Besonders die Problematik der Findung von engagierten Mitmachern im Verein steht für die Vereinsverantwortlichen in ihrer Arbeit im Fokus. Somit lag auch einer der Schwerpunkte dieser Regionalkonferenz auf dem Thema: „Engagementkultur und Ehrenamt im Verein, wie finde ich Mitmacher?“.

Jan-Hendrik Fischedick, DHB-Vizepräsident Sportentwicklung, referierte hierzu und bezog die Teilnehmer in die Ideen und Möglichkeiten des Themas durch ein Workshop-Konzept mit ein. „Es ist zwar ein komplexer Themenbereich, doch eine strukturierte und klare Darstellung der Herangehensweise verschafft eine Übersicht und erleichtert die die Arbeit innerhalb der Engagementkultur“, so Fischedick. In sechs Durchlaufphasen eingeteilt, konnte die Engagementkultur eines Vereins exemplarisch dargestellt und von Fischedick und den Teilnehmern mit Leben gefüllt werden.

Die Findung eines personellen Regulativs, welches sich speziell um die engagierten Mitmacher kümmern soll, ein so genannter Engagementmanager – soll im Optimalfall für den Fortlauf und die Überwachung des Phasenmodells führen. „Dies bedarf zu Beginn viel Zeit, erleichtert aber nachhaltig die Betreuung aktiver und die Findung neuer engagierten Mitmacher im Verein“ gab Jan Fischedick den Teilnehmern mit auf den Weg.

Die Direktorin Sportentwicklung Maren Boyé stellte in einer aufeinander aufbauenden Übersicht die Themen der Vereinsentwicklung und die Arbeit der DHB-HockeyScouts in Verein, Schulen und Kindergärten/KiTas vor. Die Vorteile der Arbeit eines der HockeyScouts im Verein, sowohl für die Person selber, als auch für den Verein wurden erläutert und von den anwesenden HockeyScouts, die sich nun um wichtige Belange, wie beispielsweise Schul-Vereins-Kooperationen oder die Einführung des Hockeys im Kindergarten, bestätigt.

Zum Thema Mitgliedererhalt- und Gewinnung referierte Maren Boyé anschließend unter anderem über die Bereiche Eltern-, Freizeit- und Seniorenhockey, welche als wichtige Standbeine der gelebten Hockeyfamilie in den Vereinen herausgestellt wurden. Wie wichtig die Einbeziehung von Eltern ist und welche Bedeutung sie für den Verein haben, wurde mit Praxisbeispielen erläutert. „Als Fahrer der Kinder, als Kuchenbäcker, als Vereinsverantwortliche oder Engagierte bei Veranstaltungen, überall spielen die Eltern eine große Rolle. Ohne Eltern geht es eben nicht!“, meinte Boyé.

Durch das aktive Spielen in einer Elternhockeymannschaft erhalten die Eltern zudem nicht selten ein

besseres Spielverständnis, unterstützen die Mannschaften ihrer Kinder und bleiben dem Verein auch manchmal über die aktive Zeit ihrer Kinder als Mitglieder und ehrenamtlicher Mitmacher erhalten.

„Seniorenhockey ist eine weitere, wichtige Ressource für den Verein, wenn man die Demographie einmal im Auge behält“, so Maren Boyé. Die älteren Jahrgänge sind teilweise mehrfach im Verein aktiv, als Spieler, als Trainer oder Schiedsrichter oder in einem Vorstandsposten. Bindet man diese Mitgliedergruppe bewusst in das Vereinsleben ein und schafft ein attraktives Angebot, bilden sie eine wirklich wichtige Basis im Verein.

Zum Abschluss referierte Linda Sandkaulen über das Thema „Ganztagsschule & G8-Chancen und Ziele für Hockeyvereine“ und stellte anhand von Statistiken dar, dass es trotz verlängerter Schulzeiten zwar zu einer Umverteilung der Zeit für Freizeitaktivitäten kommt, die Netto-Zeit nicht viel geringer sein muss. 25 bis 40 Prozent der Schüler nehmen ein bis zwei Mal wöchentlich das Ganztagsangebot der Schulen war. Demnach bietet die Kooperation mit einer Schule auch Chancen für den Hockeysport.

Eine Kooperation kann sowohl in Form einer zeitlich begrenzten AG, als auch einer Beteiligung an Projektwochen, Schnupperstunden im Sportunterricht oder der zur Verfügung Stellung der Clubanlage möglich sein. „Es ist wichtig, hier den Fokus auf die Grundschule und Kindergärten und KiTas zu legen, da sich die meisten Kinder mittlerweile sehr jung für eine Sportart entscheiden“, meinte Sandkaulen.

Ideen zur Vermarktung des Clubs sowie der Nutzung von Veranstaltungen für die Gewinnung von Sponsoren wurde am Ende der Veranstaltung angesprochen. Stadtfeste eignen sich mit der Ausleihe des DHB-Airhockeyfeldes bestens um die Aufmerksamkeit der Besucher zu gewinnen und den Verein in der Stadt/Stadtgebiet zu präsentieren. Durch kontinuierliche Präsenz bei Veranstaltungen der Stadt und in Schulen kann ein Verein seine Bekanntheit erhöhen und darüber attraktiver für Sponsoren werden.

Nach einer geballten Themenvielfalt betonte Fischedick noch einmal, die wichtigsten Punkte innerhalb der breitensportlichen Vereinsarbeit angesprochen zu haben, dass aber eine Bearbeitung aller Themen auf einmal nicht zielführend sei. Der Fokus auf ein oder zwei Schwerpunktthemen stelle bessere Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bearbeitung dar. Mit der Regionalkonferenz möchte die Sportentwicklung den teilnehmenden Vereinsvertretern Ideen und Denkanstöße und Arbeitshilfen mit auf den Weg geben. Das Team der Referenten stellte wieder fest, dass nicht nur die Referate, sondern auch der Austausch und die Diskussionen unter den Vereinsvertretern über die Unterschiedlichkeit des Umgangs mit bestimmten Problemen und daraus entstehenden Ideen die Veranstaltung so wertvoll mache.

Ein herzliches Dankeschön möchte die DHB-Sportentwicklung Mäggi Lübbersmeyer (Vorstand Sportentwicklung des HHV) für ihre Unterstützung bei der Organisation der DHB-Regionalkonferenz aussprechen. Zudem gilt ein großer Dank auch dem Klipper THC, der als Ausrichter der Konferenz zur Verfügung stand. Die nächste DHB-Regionalkonferenz wird am 17. Oktober in Ludwigsburg stattfinden. Interessierte können sich jederzeit an die DHB-Mitarbeiterin Linda Sandkaulen (sandkaulen@deutscher-hockey-bund.de) wenden.

 
26. April 2024
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