Hockey Nachrichten

Hockeysport wächst als einziger olympischer Mannschaftssport kontinuierlich

Erfreuliche Entwicklung bei Mädchen, in den Neuen Bundesländern und im Seniorenbereich

 

18.12.2015 - Der Hockeysport hat in den alljährlichen vom DOSB veröffentlichten Mitgliederzahlen erneut sehr positiv abgeschnitten. Der DHB konnte im Vergleich zu 2014 um 0,6 Prozent wachsen, während die olympischen Sportarten generell um den gleichen Wert zurückgingen. Insgesamt spielen inzwischen 81.750 Menschen Hockey in Deutschland, 561 mehr
als noch vor einem Jahr. Noch erfreulicher ist die Entwicklung über die letzten fünf Jahre, die dem Hockeysport einen Zuwachs von über 8 Prozent neuer Mitglieder bescherte (2014 war das Rekordjahr mit fast 3.700 Neu-Mitgliedern), während vergleichsweise im Handball oder Volleyball die Zahlen um 8 Prozent zurückgingen.

„Wir sind sehr froh, dass wir, trotz widriger demoskopischer Entwicklung, wie zurückgehender Geburtenraten in den betrachteten Jahren, ein kontinuierliches Wachstum zu verzeichnen haben“, sagt Jan-Hendrik Fischedick. Besonders erfreut ist der DHB-Vizepräsident Sportentwicklung über die Zuwächse im Kinderbereich, weil sich dort die verstärkte Zusammenarbeit mit Schulen und Kitas auszahlt. Auch im Seniorenbereich scheint das 2014 begonnene Konzept zu fruchten, mit dem die Abwanderung zu anderen Sportarten gestoppt werden soll, wenn aktive Hockeyspieler altersbedingt aus dem Punktspielbetrieb ausscheiden.

Kritisch ist nach wie vor die Altersgruppe der 19- bis 26-Jährigen. Hier verliert auch der Hockeysport nach wie vor Mitglieder. Die Analyse zeigt auf, dass dies insbesondere am deutschen Studiensystem liegt. Verschulte Bachelor- und Masters-Studiengänge lassen kaum Zeit für den Vereinssport. Zudem ist es auch eine Geldfrage, wenn Studenten ihre Heimatstadt verlassen, dass sie es sich zum Teil nicht leisten können, in Großstädten in die zum Teil teureren Vereinsangebote einzusteigen. „Hier müssen wir dazu kommen, Studenten spezielle Hockey-Angebote zu machen“, so Fischedick, „zu Zeiten, die mit dem Studium vereinbar sind und zu günstigeren Preisen. Das ist aber nicht so einfach, denn aus versicherungstechnischen Gründen kann das nicht der DHB als Verband machen, sondern dies müsste von den Vereinen vor Ort getragen werden.“

Auch im Hockeysport haben viele Vereine sich mit Angeboten um die Flüchtlinge gekümmert, die 2015 in großer Zahl nach Deutschland kamen. 14 Clubs wurden zum Beispiel vom DHB mit Schlägerpaketen für derartige Projekte unterstützt. Allzu große Zuwächse verspricht man sich in der DHB-Sportentwicklung aber nicht aus diesem Bereich, weil der Hockeysport in den Heimatländern, wie zum Beispiel Syrien, nahezu nicht existent und unbekannt ist. „Da profitiert vorwiegend der Fußball“, vermutet Fischedick.

Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass die größten Steigerungsraten in Landesverbänden mit aktiver eigener Sportentwicklungsarbeit zu verzeichnen sind. Weiterhin wächst Hockey zudem besonders im Mädchenbereich. Und es fällt auf, dass besonders in den neuen Bundesländern gute Zahlen erreicht wurden – Brandenburg profitiert mit der höchsten Zuwachsrate von über 13 Prozent aus dem „Berliner Speckgürtel“-Effekt. „Was uns besonders freut, ist, dass Hockey mehr und mehr ein Familiensport über alle Generationen hinweg wird“, ergänzt Jan-Hendrik Fischedick.

 
25. April 2024
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