hockey.de: Herren Nationalteam

Samstag, 6. Dezember - Sonntag, 14. Dezember in Bhubaneswar

35. Champions Trophy

Samstag, 6. Dezember 2014 - 19:30

Deutschland - Indien 1 : 0 (1:0)

Champions Trophy: DHB-Team holt sich Last-Minute-Sieg zum Auftakt

Samstag, 6. Dezember, in Bhubaneswar: Deutschland – Indien 1:0 (0:0)

06.12.2014 - Die deutschen Herren haben bei der Champions Trophy in Bhubaneswar ihr erstes Gruppenspiel gegen Gastgeber Indien durch ein spätes Tor von Florian Fuchs mit 1:0 gewonnen. Das deutsche Team hatte von Beginn an mehr vom Spiel, baute konstruktiver auf, konnte aber gegen auf Konter setzende Inder die sich ergebenden Chancen lange nicht nutzen. Erst als alle schon mit einem Remis abgeschlossen zu haben schienen, gelang dem Hamburger 30 Sekunden vor Ende der nicht unverdiente Siegtreffer.

Moritz Fürste sagte nach dem Spiel: „Wir wollten zu Beginn erst einmal gut stehen mit diesem neu formierten Team, das ja auch in der Abwehr komplett neu zusammengestellt wurde. Das hat gut geklappt. Wir haben kaum Torschüsse zugelassen, nur mal hin und wieder einen Block, und nur eine Ecke. Das kann sich sehen lassen. Zweite Aufgabe für die jungen Spieler in der Offensive war, sich etwas zuzutrauen, auch das hat schon ganz gut funktioniert. Es war, glaube ich, schon ein ganz ansehnliches Spiel, das wir da abgeliefert haben. Vorn können wir mit noch mehr Aggressivität auch noch mehr reißen in den nächsten Spielen. Das wird morgen gegen Holland schon viel schwieriger. Wir konnten deren erste Halbzeit gegen Argentinien im Fernsehen verfolgen. Das sah ziemlich gut aus. Die Gruppenspiele sind hier dafür da, uns zu finden, und ab dem Viertelfinale zählt es. Auf jeden Fall wollen wir den Holländern alles abverlangen!“

Unbeeindruckt von den frenetisch anfeuernden 7.000 indischen Fans begann das DHB-Team druckvoll, kam schon in den Anfangsminuten ein paar Mal gefährlich an den indischen Kreis, allerdings noch ohne Abschluss Richtung Tor. Die Inder spekulierten tief stehend auf ihre große Stärke, die Konter, hatten aber gegen die neue Innenverteidigung um die beiden ehemaligen Welthockeyspieler Moritz Fürste und Tobias Hauke Schwierigkeiten, sich bis in den Kreis zu kombinieren.

Mats Grambusch kam in der 8. Minute von rechts in den Kreis, fand den Fuß eines Inders und nahm den Videobeweis, um eine Ecke zu bekommen. Die gab es auch. Die misslang, doch es gab die zweite hinterher. Der Ball ging dem Linienstopper an den Körper und der Schiedsrichter pfiff Siebenmeter. Die Inder nahmen den Videobeweis und bekamen Recht, weil der Ball knapp am Tor vorbei gegangen wäre. Deshalb gab es – zur Verwunderung der Deutschen – Freischlag für die Inder wegen gefährlichen Spiels statt Strafecke.

Das DHB-Team blieb vorn dran, hatte klar mehr vom Spiel. Moritz Polk sah dann Grün für ein Stockfoul, saß zwei Minuten auf der Strafbank. In der 14. Minute nahmen die Inder den Videobeweis, um für ein Stoßen im Kreis eine Ecke zu bekommen. Und sie bekamen Recht und damit ihre erste Ecke. Diese hielt Jacobi aber sicher mit dem Kicker. So blieb es im ersten Viertel beim 0:0, auch wenn das DHB-Team leichte Vorteile hatte.

Die erste Großchance des zweiten Viertels hatte das DHB-Team nach einer Rückhandflanke von Rühr und einem Stecher Richtung Tor, doch Keeper Sreejesh Parattu war zur Stelle. Kurz danach wieder Rühr per Vorhandschuss, aber erneut gut pariert. Die Inder versuchten ein Pressing, kamen aber auch nicht wirklich gut in Schussposition. Zwicker hatte dann eine Großchance, als einem Inder im Kreis der Ball durchrutschte, aber der Berliner war etwas zu überrascht, um das Tor zu machen. Schade, dass eine Rechtsflanke von Fuchs keinen Abnehmer fand und unberührt ins Tor ging.

Kurz darauf ein guter Ball auf Zwicker, der aus der Drehung abziehen konnte, aber auch zu zentral auf den Keeper schoss. Das DHB-Team kombinierte in dieser Phase sehr gut, baute stark auf. Und wieder eine Riesenchance für Niklas Wellen, der kurz vor Tor zum Rückhandschuss kam, aber den Ball nicht voll traf, so dass Parattu erneut parieren konnte. Das Führungstor des DHB-Teams lag in der Luft, es fiel aber vor der Pause nicht mehr.

Die DHB-Auswahl machte auch zu Beginn der zweiten Hälfte gut und konstruktiv Aufbauarbeit. Bald gab es die nächste Strafecke, doch Fürstes nicht sehr harter Schlenzer auf die obere linke Ecke wurde von Parattu spektakulär pariert. Indien setzte nur auf Konter, gab oft den Ball mit langem Schlenzer in den deutschen Aufbau ab und tat damit fast nichts fürs Spiel. Singh tauchte dann mal links im Kreis vor Jacobi auf, doch der DHB-Keeper fing den indischen Kapitän gut ab.

Auch bei einem Stecher kurze Zeit später stand Jacobi genau richtig, hatte keine Mühe. Ein toller Rechtsangriff brachte eine hundertprozentige Chance für Pilt Arnold, der völlig frei im Kreis zum Schuss kam und flach auf die Schienen des Keepers schoss. Kurz darauf hatte Rühr mit der Rückhand eine Schusschance, aber der Ball ging rechts am Pfosten vorbei, wo zwei Deutsche knapp verpassten. Dann musste Christopher Rühr mit Grün auf die Strafbank.

Das DHB-Team aber trotz Unterzahl im Vorwärtsgang. Fuchs schoss Argentinisch am Tor vorbei. So ging es mit dem 0:0 ins Schlussviertel – für das Bundestrainer Weise vor dem Turnier angekündigt hatte, hier von seinem Team besonders die Durchsetzung des eigenen Spiels zu erwarten. Grambusch holte nach wenigen Minuten die vierte Ecke fürs DHB-Team. Die 90-Grad-Variante misslang etwas, aber Hauke hatte einen Nachschuss, den Parattu aber wieder gut hielt. Indien oft mit harten, langen Schlägen in den Kreis, nur auf eine „Deflection“ hoffend, doch die Abwehr und Jacobi standen gut.

Pech, als Wesley einen Ball am kurzen Pfosten nicht ganz verwerten konnte, als er von der Grundlinie gut bedient wurde. Es gab eigentlich genug Chancen fürs DHB-Team, aber die wurden nicht effizient genug verwertet. Doch dann schlugen die Deutschen doch noch zu, als Fuchs einen abgewehrten Ball des Keepers aufnahm, sich clever drehte und argentinisch zum 1:0 (60.) verwertete. Indien versuchte noch, per Videobeweis das Tor aberkennen zu lassen, aber an der Aktion von Fuchs war alles korrekt, so dass der Treffer zählte und das DHB-Team die ersten drei Punkte einfuhr.