Mittwoch, 15. Juli - Sonntag, 26. Juli in Santander

Europameisterschaft mU18


Samstag, 25. Juli 2015 - 19:30

Deutschland - Niederlande   7 : 1   (4:0)


Der Pokal ist unser: die Mülheimer EM-Sieger Tobias Terber, Timm Herzbruch, Niklas Bosserhoff, Cornelius Heidmann, Malte Hellwig und Jan Schiffer (von links).

 

Beeindruckend zum Titel gespielt

Deutsche U18-Jungen schlagen die Niederlande im EM-Finale mit 7:1

25.07.2015 - Deutschlands U18-Jungen sind Europameister 2015! Mit einer beeindruckenden Leistung im Finale der 8. EM in Santander/Spanien besiegte das deutsche Team den Erzrivalen Niederlande mit 7:1 (4:0). Es ist für den Deutschen Hockey-Bund der zweite Titel in dieser Altersklasse nach 2007. Jesper Kamlade (2), Timm Herzbruch (2), Malte Hellwig (2) und Leopold Harms schossen die Tore für die Mannschaft von Bundestrainer André Henning, der hinterher schlicht „beeindruckt“ war vom Auftritt seiner Mannschaft. „Das war selbst in dieser Höhe ein absolut verdientes Ergebnis. Wir haben das Endspiel von Anfang bis Ende dominiert“, so der DHB-Coach. Bei der Siegerehrung räumten die Deutschen mit Jesper Kamlade (bester Spieler) und Timm Herzbruch (bester Torschütze) zwei weitere Preise ab.

 

Der Ball lief von Beginn wie an der Schnur gezogen durch die deutschen Reihen. Keine Spur von Nervosität schien den DHB-Spielern anzuhaften. Die Niederländer kamen selten zu mehr, als hinterherzulaufen. Immerhin reichte es, um den eigenen Kreis eine gute Viertelstunde lang erfolgreich zu verteidigen. Bis auf eine von Herzbruch flach geschlenzte und vom Torwart gehaltene Ecke (7.) bot sich den überlegenen Deutschen tatsächlich keine Einschussgelegenheit.
Doch zwischen der 17. und 27. Minute prasselte ein regelrechtes Feuerwerk über die Oranje-Abwehr herein. Es begann mit einer schönen Direktweiterleitung tief im Kreis auf der linken Seite. Das schnelle Passspiel brachte Jesper Kamlade in freie Schussposition. Sein wuchtiger Knaller aus acht Metern passierte die Beine von Torwart Hidde Brink. Drei Minuten später spielte Dösch einen Ball diagonal von links Richtung Kreisrand. Leicht abgefälscht wurde die Kugel in die freie Gasse Richtung Tor durchgesteckt. Zwei Verteidiger und TW Brink wollten die Situation klären, aber Timm Herzbruch durchkreuzte deren Pläne. Mit einem Hechtsprung und ausgestrecktem Arm erwischte der deutsche Taktgeber den Ball vor den Gegnern und stach zum 2:0 über die Linie.
Die Holländer waren kalt erwischt und machten Fehler. So vor dem 0:3, als sich der Rechtsverteidiger den Ball von Thies Prinz abluchsen ließ. Der deutsche Stürmer zog in den Kreis und legte vor dem herausstürzenden Keeper quer zur Mitte, wo Jesper Kamlade besser stand als zwei Verteidiger. Mit einem Rückhandwischer lenkte der Deutsche zu seinem zweiten Treffer ein. Beim 4:0 (27.) war Kamlade dann mal nicht der Vollstrecker, sondern legte als letzte Station eines perfekten Schnellangriffes über rechts für Malte Hellwig auf, der in der Mitte wenig Probleme hatte und aus sieben Metern einschrubbte.
Vier Tore in zehn Minuten – unglaublich! Und fast wäre der Orkan noch weiter über die Niederländer hinweggezogen. Johannes Große (28.) hatte das fünfte Tor ebenso auf dem Schläger wie Herzbruch (31.). Bezeichnend für die Einseitigkeit des Spiels war die Tatsache, dass die Holländer erst in der vorletzten Minute vor dem Pausenpfiff das erste Mal halbwegs gefährlich im deutschen Kreis auftauchten.
Etwas zwingender wurden die Oranje-Aktionen zu Beginn der zweiten Halbzeit. Zweimal (42./43.) wurde Torwart Kilian Potthoff richtig geprüft und konnte dabei seine Klasse demonstrieren. Aber wer glaubte, dass das den Auftakt einer holländischen Aufholjagd bildete, war schief gewickelt. Klinisch sauber zerlegte das deutsche Team in der 45. Minute die gegnerische Abwehr über die rechte Seite. Am Ende war Lukas Trompertz von der Grundlinie der Vorlagengeber für Leopold Harms, der schnörkellos ins lange Eck traf. Keine Zeigerumdrehung weiter lieferte erneut Trompertz den Assist zum Tor. Diesmal lief der rechte Außenverteidiger diagonal bis zur Mitte der holländischen Viertellinie. Malte Hellwig hatte sich im richtigen Moment nach außen abgesetzt, bekam das Zuspiel und donnerte den Ball von halblinks mit der argentinischen Rückhand ins lange Eck – 0:6, die Messe war gelesen.
Ein kurzer Moment des Innehaltens auf deutscher Seite ermöglichte dem Gegner nach 48 Minuten den Ehrentreffer nach Rechtsangriff sowie eine weitere gute Torchance. Aber sobald bei den deutschen Abwehrchefs Tobias Terber und Max Werner der normale Konzentrationslevel wieder hergestellt war, prallten alle weiteren Versuche der Holländer ab wie an einer unsichtbaren Wand. Bis zum Spielende kam das Oranje-Team zu keiner einzigen Strafecke, weil die Deutschen nicht nur betörend tolle Tore schießen konnten, sondern in gleicher Qualität auch ihre defensiven Zweikämpfe führten.
In den Schlussminuten kam Deutschland noch zu vier Strafecken. Als die Uhr bereits runtergelaufen und die Sirene ertönt war, markierte Timm Herzbruch mit der bretthoch verwandelten sechsten Ecke für den würdigen Schlusspunkt eines denkwürdigen Endspiels.
„Wir hatten schon vor Beginn ein super Gefühl, dass es heute klappen würde. Die Mannschaft hat eine unglaubliche mentale Stärke an den Tag gelegt, indem sie in den beiden wichtigsten Spielen, im Halbfinale und im Endspiel, ihre besten Leistungen bringen konnte. Wie wir dieses Finale dominiert haben, war beeindruckend. Als Betrachter des Spiels von außen konnte man unfassbar viel Spaß daran haben“, sagte André Henning. Als wesentliche Gründe für solch eine vorher nie erwartete Dominanz nannte der Bundestrainer zwei Dinge: „Es war ein richtiges Team, das Ego spielte keine Rolle. Und die Mannschaft hat sich im Lauf des Turniers enorm entwickelt, indem sie auch sehr viel selbst in die Hand genommen hat und sich als wahnsinnig eigenständig zeigte. In diesem Stil hat sie dann auch in der entscheidenden Phase des Turniers gespielt.“ Als Musterbeispiel nannte Henning die Abwehrarbeit. „Da hatte ich vor der EM schon ein wenig Angst, dass das unsere Schwachstelle sein könnte. Und dann wurde dieses individuelle und auch mannschaftliche Verteidigen mit zur größten Stärke hier.“

 

Tore:
1:0 Jesper Kamlade (17.)
2:0 Timm Herzbruch (20.)
3:0 Jesper Kamlade (24.)
4:0 Malte Hellwig (27.)
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5:0 Leopold Harms (45.)
6:0 Malte Hellwig (46.)
6:1 Tijn Stuve (48.)
7:1 Timm Herzbruch (E, 70.)

E: 6 (1) / 0
Grün: 1/1
Gelb: Brinkman (NL; 68.)
SR: Argent (England), Munro (Schottland)
 

 
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Samstag, 25.07.2015 - 19:30
    » GER - NED   7:1 (4:0)

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